Wenn Sie nun beschlossen haben, sich so einen süßen Bolonka in ihr Haus zu holen, werden Sie sich mit verschiedenen Züchtern aus Zeitschriftenanzeigen oder aus dem Internet in Verbindung setzen. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach Bolonkas erheblich gestiegen. Welpen von einem seriösen, an Zuchtverbände angeschlossenen Züchter kosten zwischen 1200,- und 1800,-EUR. Wenn Ihnen Welpen zu auffallend günstigeren Preisen angeboten werden, sollte Ihnen das zu denken geben.

Artgerechte Haltung und Aufzucht von Tieren hat ihren Preis.
Denn eine Tatsache ist: Nur wer billig produziert, kann auch billig verkaufen!

Im Korb
Im Korb

Es ist davon auszugehen, dass die körperlichen und seelischen Bedürfnisse der Hunde solcher Züchter grob missachtet werden und die Muttertiere oft durch zu frühe und viel zu häufige Bedeckung schamlos ausgebeutet werden. Bei der Verpaarung der Elterntiere finden Gesundheit, Qualität und Charakter keine Beachtung mehr und von einer medizinischen Grundversorgung der Tiere kann nicht ausgegangen werden. Sie käme zu teuer. Darüber hinaus werden die Welpen oft viel zu früh abgegeben. Dass Jungtiere, die unter solchen Umständen gezeugt und aufgezogen werden, meist krank und schwach sind und vielleicht auch noch Erbfehler in sich tragen, kann sich selbst ein Laie denken. Den Preis zahlen in erster Linie die Tiere! Aber auch die neuen Besitzer kommen in den seltensten Fällen preisgünstig davon. Falls der Kleine die ersten Wochen bei seinem neuen Besitzer überlebt, kommen auf diesen oft horrende Tierarztkosten zu, die den Betrag, den ein Züchter eines Verbandes für ein Jungtier verlangt hätte, bei weitem übersteigen. Unter Umständen werden solche Tiere nie ganz gesund, was nicht nur teuer ist, sondern auch viel Kummer für den Einzelnen bedeutet.

Die Einzigen, die zufrieden aus dem Geschäft hervorgehen, sind skrupellose Geschäftemacher, die durch den Verkauf nicht nur profitieren, sondern auch Platz für neue Ware geschaffen haben.

Flocke
Flocke

Auch wenn Sie weder züchten noch ausstellen wollen, sollten sie schon im Interesse der Tiere auf einen Stammbaum bestehen, selbst wenn dieser letztendlich in der Ablage verstauben sollte. Alle Züchter, die einem anerkannten Verband angehören, unterliegen Zuchtrichtlinien, die eng an das Tierschutzgesetz geknüpft sind. Sie regeln die Zuchttauglichkeitzulassung nur gesunder, dem Standard entsprechender Tiere, ebenso wie das Mindestalter und die Häufigkeit der Eindeckungen des Muttertieres. Auch die medizinische Versorgung, wie Impfung und Wurmkuren und das frühestmögliche Abgabealter der Jungtiere ist festgelegt. Dadurch sind optimale Bedingungen gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch stabile Tiere hervorgehen.

Spätestens an dieser Stelle müsste allen klar sein, dass ein artgerechter und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren seinen Preis hat. Der Züchter muss schon einiges an finanziellen Mitteln aufbringen. Angefangen von den Deckgebühren, die bei einem gesunden, rassetypischen Rüden, der oft mehrere Ausstellungen besucht hat um die Zuchttauglichkeit zu bekommen, nicht gerade billig sind, über die Anfahrt zum Deckrüden, die manchmal mehrere hundert Kilometer betragen kann, da die Rasse noch nicht so sehr verbreitet ist und ein guter Züchter darauf bedacht ist, immer frisches Blut in die Zuchtlinie zu bringen. Oft werden auch Tiere aus Russland importiert, was einen erheblichen Aufwand bedeutet.

Klecks
Klecks

Weiterhin muss die medizinische Versorgung (Krankheiten mal nicht mitgerechnet, vor denen auch ein noch so verantwortungsbewusster Züchter nicht gefeit ist) und eine optimale Grundversorgung mit qualitativ hochwertigem Futter aller Tiere ein Leben lang gewährleistet sein. Eine Hündin hat in ihrem Leben maximal 6 Würfe von durchschnittlich 3-4 Welpen. Sie sollte aber über 15 Jahre eine gesundes und erfülltes Hundeleben haben. Oft sind mit den Einnahmen der Welpenverkäufe die Kosten gerade so gedeckt, vor allem wenn man die viele Zeit mitrechnet, die der verantwortungsbewusste Züchter für seine Tiere aufbringt.

Eine goldene Nase kann man sich daher mit dem Verkauf der Tiere kaum verdienen.